Amazake - Alles über den alkoholfreien Sake
Amazake ist ein in Japan beliebtes, oft saisonal getrunkenes, traditionelles Getränk. Amasake ist von Zutaten, Historie und Herstellung mit dem japanischen Sake (Nihonshu) verwandt, jedoch alkoholfrei und deutlich einfacher herzustellen. Aufgrund seiner begrenzten Haltbarkeit ist er ausserhalb Japans nur wenig bekannt, bekommt aber in den letzten Jahren durch seine gesundheitlich positiven Effekte auch zunehmend in Deutschland Aufmerksamkeit. Hier erfahren Sie alles über den süßen, alkoholfreien Sake.
Was ist Amazake?
Bei dem Begriff „Amazake“ handelt es sich um ein traditionelles japanisches Reis-Getränk. Es ist auch unter dem Namen „süßer Sake“ (甘酒, ama=süß und sake=Alkohol) bekannt, da es grundsätzlich wie Sake (Nihonshu) produziert wird und zusammengesetzt ist. Im japanischen werden Worte, die üblicherweise mit „S“ beginnen (stimmhaft gesprochen) bei einer Wortverbindung oft zu „Z“ und damit dann „sanfter“ ausgesprochen.
Es gibt verschiedene Sorten, die entweder nur sehr wenig oder gar keinen Alkohol enthalten. Amazake wird in verschiedenen Konsistenzen genossen und außer zum Trinken auch als natürliches Süßungsmittel, zum Zubereiten unterschiedlicher japanischer Süßspeisen, als auch für Smoothies verwendet. Vor allem auf japanischen Festen wie z. B. dem Neujahrsfest oder dem Hina Matsuri (Puppenfestival) ist Amazake ein beliebtes Getränk.
Egal, ob im Winter zum Aufwärmen oder im Sommer zum Erfrischen – Amazake kann warm und kalt genossen werden.
Wie sieht Amazake aus und wie schmeckt er?
Aussehen
Konsistenz
Amazake ist cremig und hat meist eine eher dicke Konsistenz. Es gibt ihn aber auch in flüssiger Variante. Ob das Getränk eher dick- oder dünnflüssig ist, hängt vom Hersteller ab und wie sehr er den Amazake püriert oder siebt. Ist der Amazake eher etwas klumpiger ist dies auf die Reiskörner im Getränk zurückzuführen. Egal ob glatt und cremig oder dickflüssig und etwas „klobiger“, es finden sich Liebhaber für jede Variante.
Geschmack
Amazake schmeckt süßlich, leicht vergoren und hat ein mildes Reisaroma. Obwohl der Amazake süß ist, wurde er nicht gezuckert. Der süße Geschmack stammt von dem Kōji (mit dem Kōji-Pilz „geimpfter“ Reis, der Kōji Pilz wandelt die Stärke im Reis in Zucker um).
Der leicht vergorene Geschmack entsteht durch den Fermentationsprozess bei der Herstellung von Amazake.
Wie entsteht Amazake?
Amazake gibt es vor allem in zwei Varianten. Die eine ist alkoholfrei und nennt sich Kōji Amazake, während die andere Variante ein wenig Alkohol enthält und unter dem Namen Sake Kasu Amazake bekannt ist.
Kōji Amazake
Diese alkoholfreie Variante von Amazake entsteht durch das Vermischen, von gedämpftem und dann abgekühltem Reis, mit Kōji. Dieses Gemisch muss einige Stunden ziehen und schon ist Kōji Amazake entstanden. Dieser Amazake entsteht ohne Hefe und ist recht einfach herzustellen.
Da dieser Amazake, wie erwähnt, alkoholfrei ist, kann er von Kindern, ebenso wie von schwangeren und stillenden Frauen ohne Probleme verzehrt werden. Er liefert sogar viele Vitamine, welche insbesondere für diese Gruppe Menschen von gesundheitlichem Nutzen sind.
Sake Kasu Amazake
Bei dieser Sorte von Amazake handelt es sich eigentlich um ein Nebenprodukt, das bei der Sake Produktion entsteht.
Dem Kōji Amazake wird Hefe beigefügt. Dadurch, dass der Kōji die Stärke im Reis in Zucker umwandelt, kann durch die hinzugefügte Hefe eine alkoholische Gärung stattfinden, bei welcher der Zucker durch die Hefe in Alkohol und Kohlenstoffdioxid umgewandelt wird.
Dieses Gemisch wird nun mittels Druckluft durch in Rahmen gespannte Filter gepresst und so in einen flüssigen und einen festen Teil geteilt.
Aus dem flüssigen Part ist, bis auf wenige weitere Nachbearbeitungsschritte, Sake entstanden. Der feste Part wird mit heißem Wasser gemischt und nennt sich nun Sake Kasu Amazake. Diese Variante des Amazake enthält nun noch kleine Rückstände an Alkohol, welche beim Auspressen nicht vollständig herausgefiltert wurden.
Die gesundheitlichen Aspekte und Vorzüge von Amazake
Amazake wird, aufgrund seiner Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen, auch als „drinkable IV-drip“ (trinkbarer intravenöser Tropf) bezeichnet. Er stärkt das Immunsystem unterstützt bei Ermüdungserscheinungen und soll auch bei der Erholung von einem Kater helfen.
Der in Amazake enthaltene Kōji spaltet langkettige Moleküle in kurzkettige Moleküle auf. Genauso wie er die langkettigen Stärke Moleküle in Kurzkettige Glucose Moleküle umzuwandeln vermag, so spaltet er Proteine in Aminosäuren und sorgt somit für eine leichtere Verdaulichkeit der Lebensmittel.
Durch den Fermentationsprozess bei der Herstellung von Amazake entstehen mehr als 400 Mikronährstoffe, wie verschiedene B-Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxidantien, welche sich alle positiv auf die Gesundheit auswirken. Um die genaue Auswirkung auf die Gesundheit besser zu verstehen, wird die Wirkung der einzelnen Nährstoffe im Folgenden erklärt.
Bereits ein Glas (250 ml) Amazake pro Tag soll ausreichen, um von diesen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
B-Vitamine unterstützen den Energiestoffwechsel und Wachstumsprozesse im Körper
Vitamin B9, auch unter dem Namen Folsäure bekannt, ist besonders wichtig für Wachstumsprozesse und die Zellteilung im Körper. Vor allem stillende Frauen und Schwangere haben einen erhöhten B-Vitamin Bedarf.
Sie können über den alkoholfreien Kōji Amazake diese B-Vitamine aufnehmen.
Mineralstoffe übertragen Reize von Nervenzellen auf Muskeln und sind wichtig für den Aufbau von Knochen, Zähnen, Hormonen und Blutzellen
Vor allem Natrium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium sind in dem japanischen Super-Food Amazake enthalten. Diese Mineralstoffe haben, genau wie die B-Vitamine, einen positiven Einfluss auf den Energiestoffwechsel und dienen als wichtige Bausteine für Knochen und Zähne. Des Weiteren spielen sie eine große Rolle bei der Signalübertragung zwischen Zellen und stabilisieren den pH-Wert im Blut.
Ballaststoffe sorgen für eine bessere Verdauung und können Magen-Darm-Erkrankungen, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Ballaststoffe sind der unverdauliche Anteil der aufgenommenen Nahrungsmittel und werden vom Körper nicht verwertet, sondern ausgeschieden. Dennoch sind sie ein sehr wichtiger Bestandteil der Ernährung und unterstützen den Magen-Darm-Trakt bei der Verdauung. Sie regen die Darmtätigkeit an und können Magen-Darm-Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Der Verzehr von Amazake wirkt sich somit positiv auf die Verdauung aus.
Antioxidantien schützen vor „freien Radikalen" und sind wirkungsvoll für Anti-Aging und eine schöne Haut.
Antioxidantien schützen vor sogenannten „freien Radikalen“, welche durch UV-Strahlung, schädliche äußere Einflüsse (Zigarettenrauch, Abgase, etc.) oder als Produkt körpereigener Stoffwechselprozesse dem menschlichen Organismus, durch Oxidation, schaden. Oxidationsprozesse im Körper führen langfristig zu Hautalterung, Rheuma oder sogar zu Demenz und Krebs. Durch Antioxidantien, können Oxidationsprozesse gestoppt und die „freien Radikale“ unschädlich gemacht werden. Somit kann der regelmäßige Genuss von Amazake einen Anti-Aging Effekt haben und sich auch im Generellen positiv auf die Haut (Flecken und Sommersprossen vorbeugen und Feuchtigkeit spenden) und die Gesundheit auswirken.
Ist Amazake probiotisch?
Amazake enthält, durch die Fermentation, lebende Mikroorganismen die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Wenn diese „guten Bakterien“ in ausreichender Menge in den Darm gelangen, bringen sie die Darmflora ins Gleichgewicht. Durch eine direkte Verbindung zwischen Darm und zentralem Nervensystem (Nervus Vagus: Verläuft vom Hirnstamm durch den Verdauungsapparat), wirkt sich ein Ungleichgewicht der Darmflora nicht nur negativ auf die Verdauung aus, sondern auch auf Stimmung und Energie. Sind jedoch genügend „gute Bakterien“ im Darm vorhanden, und befindet sich dadurch die Darmflora im Gleichgewicht, ist nicht nur die Verdauung gesund, sondern auch die Stimmung steigt und Müdigkeit wird bekämpft. Amazake ist somit als probiotisches Lebensmittel, bei regelmäßigem Verzehr, ein „gute Laune Drink“ und ein Energie-Booster.
Herkunft und Geschichte von Amazake
Amazake hat eine lange Geschichte, welche bis in die Kofun-Zeit (250 bis 538 n. Chr.) zurückreicht, wo er in den „Nihon Shoki“ (日本 書 紀) – dem zweitältesten Buch der klassischen japanischen Geschichte – erwähnt wird.
Wahrscheinlich hat Amazake seine Ursprünge in buddhistischen Klöstern und wurde von Mönchen, die in China studierten, nach Japan gebracht. Noch heute wird Amazake in japanischen Teehäusern serviert und erfreut sich auch international immer größerer Beliebtheit. In traditionellen Restaurants werden noch immer frische und gekühlte Amazake-Sorbets zum Essen serviert.
Wo kann man Amazake kaufen?
Amazake gibt es in manchen Asia-Läden, in bestimmten Feinkostgeschäften, aber auch im Internet zu kaufen. Ebenso sind Kōji oder der Kōji-Pilz in diesen Geschäften oder online erwerblich und der Amazake kann mit diesen Zutaten und mithilfe von zahlreichen Rezepten aus dem Internet selbst zu Hause zubereitet werden.
Eine gute Quelle für Amazake ist auch das Sake-Kontor in Berlin, aktuelle Verfügbarkeiten müssen dort jedoch erfragt werden.
Wofür wird Amazake verwendet?
Egal ob warm oder eisgekühlt, als Dressing, zum Würzen, als Nachtisch oder als natürlicher Zuckerersatz. Amazake kann vielfältig eingesetzt werden.
Amazake kann warm oder als mit Eiswürfeln gekühltes Getränk genossen werden.
Außerdem kann Amazake mit Smoothies gemischt und auf diese Weise als gesundes und natürliches Süßungsmittel eingesetzt werden. Aber auch in Salatdressings oder bestimmten herzhaften Gerichten macht sich der Amazake als Gewürz gut.
Ebenso gern wird der Amazake als Dessert verzehrt, indem er als Zutat in Pudding, Sorbet, Muffin oder anderem Gebäck fungiert.
Mehr Informationen über Sake
Amazake ist nur eine der vielfältigen Ausprägungen des Thema Sake aus Japan. Hier finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Sake-Kategorien bzw. Sake-Qualitätsstufen.
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