Frust in der Amalienpassage | SUSHIYA sansaro

Frust in der Amalienpassage

Inhaltsverzeichnis

Wieder ein Wasserschaden bei uns im Restaurant sansaro — wieder an dem Ort, an dem es schon seit zehn Jahren immer wieder Tropfwasser von der Decke gab.

Unsere Stammgäste kennen das schon, wissen das schon — die Amalienpassage ist ein Ort ständiger solcher Probleme. Ein ganz besonderes Objekt, aber eben leider auch fragil und angeschlagen. Die immer wieder auftretenden Wasserschäden sind schon sprichwörtlich, die entsprechenden Gebäudeversicherungen schiessen seit Jahren in unermessliche Höhen. Für die Wasserschäden gibt es viele einzelne Gründe, aber in der Zusammenschau mit der Heizungsrechnik und dem Zustand des Betons ergibt sich insgesamt das Bild von extremen Investitionsstau in der Amalienpassage. 

Gerüchteweise ist davon die Rede, dass in den nächsten Jahren viele Millionen teurer Sanierungen des Heizsystems, der Tiefgarage, sogar des Fundaments nötig werden. 

Ein besonderer Ort mit besonderen Tücken

Wir lieben die Amalienpassage, haben Ihren Charakter über viele Jahre durch enormes eigenes Engagement mit geprägt. Gleichzeitig müssen wir vor Ort erleben, dass die Amalienpassage in den letzten Jahren viel an Wert eingebüsst hat: viele Läden sind seit Jahren als Büro vermietet, ziehen keine Laufkundschaft mehr an.

Das ist verständlich, denn die Landschaft für den Einzelhandel hat sich dramatisch verändert. Erfolgreich sind viele Ladeneinheiten nur noch, wenn sie Gastronomie oder Food-Konzepte anbieten. 

Die haben aber in der Amalienpassage über viele, viele Jahre hinweg extremen Gegenwind von einem einzelnen Anwohner bekommen. Mit den Problemen, die dieser Anwohner der überwiegenden Mehrheit von Ladenmietern über mehr als ein Jahrzehnt das Leben schwer gemacht hat, fühlten sich viele Gewerbetreibende vom Vermieter allein gelassen. Uns hat das auch enorm betroffen: letztlich hat der Eigentümer nichts wirksames gegen diesen Standortnachteil unternommen, erst als wir sehr viel Geld für eine Klage in die Hand genommen hatten, kehrte einigermassen Ruhe ein.

Jahrelanger Investitionsstau in der Amalienpassage

Und so ähnlich verhielt es sich die letzten Jahre nun auch anderen Stellen: es entstand insgesamt der Eindruck, dass die Eigentümer nicht willens oder bereit sind, zu reinvestieren. Es gibt unseres Wissens nach offenbar einen massiven Renovierungsstau, der die Eigentümer in den nächsten Jahren mit kollektiven Sonderrücklagen in Millionenhöhe belasten wird. Nach jahrelangem Wechsel der Hausverwaltung werden nun endlich viele überfällige Renovierungen angegangen — aber es bleibt ein Eindruck von mangelnder Liebe zurück.

Das betrifft vor allem uns, weil wir enorm viel Liebe, Zeit, Mühe und auch Geld in die Amalienpassage investiert haben. Zeitweise geniessen wir dafür auch enormen Respekt und Wertschätzung in der Eigentümergemeinschaft. Ein Restaurant in dieser Lage zu errichten, was gut läuft, keine Probleme mit den Nachbarn verursacht ist schon eine Leistung. Darüber hinaus haben wir uns aktiv an der Verschönerung der Passage beteiligt. Frustrierend wird es aber, wenn wir aus dem tagtäglichen heraus immer wieder sehen, welche Probleme es jeden Tag im Somer und im Winter in der passage gibt. Vorgeschlagene Verbesserungen — oft Maßnahmen die verhältnismässig günstig sind — werden dann von der Eigentümergemeinschaft nicht verstanden oder nicht umgesetzt.

Verkauf der Gewerbeeinheiten in der Amalienpassage

Nun kommt erneut Verunsicherung auf — die Gewerbeeinheiten in der Amalienpassage sollen verkauft werden. Das geschieht wohl vor dem Hintergrund, dass auf die Eigentümer der Passage millionenschwere Renovierungen zukommen: ob Abwassernetz, Heizungsnetz oder sogar Betonfundamente: überall ist der Wurm drin und vieles darf, so hört man, in der Form heutzutage gar nicht mehr betrieben werden. 

Technisch aufwändige, teilweise unlösbare Renovierungen

Offenbar kommen auf die Eigentümer nicht nur millionenschwere Renovierungen zu — auch die Atmosphäre in der Eigentümergemeinschaft scheint unserem Eindruck nach in den letzten Jahren enorm vergiftet. Die Eigentümergemeinschaft ist sehr kleinteilig verstreut, manche sehen die Wohnung als Investment, manche bewohnen selber und wollen maximal sparen. Die Teilungserklärung aus den 70er Jahren enthält keine Öffnungsklausel, aber den ein oder anderen Fallstrick. Die Besonderheit der Architektur, der gelungene städtebauliche Ansatz bringt nicht nur technische Probleme wie eine besondere Hellhörigkeit mit sich, sondern es steht auch im Raum, dass die Amalienpassage unter Denkmalschutz gestellt werden könnte, so wie schon andere Objekte des Architekten in München. Kurz: es handelt sich um ein sehr besonderes Objekt, das für Liebhaber ausgesprochen interessant und wertvoll ist, aber in das man eben auch sehr viel Liebe (und Kapital) investieren muss — oder müsste.

Zukunft für Mieter ungewiss

Denn diese Investitionen sind in den letzten Jahren offenbar unterblieben und führen bei den Mietern vor Ort zu erheblichen Frustrationen, zu sehr grindigen Ecken, an die ständig Hunde hinpinkeln (inklusive Unwillen der Eigentümergemeinschaft, solche vermeintlich kleine Probleme vor Ort angesichts der teuren, großen Probleme in den Bilanzen zu lösen) und eben ständigen Wasserschäden, die über Jahre bekannt sind und immer und immer wieder auftauchen, was in der Folge zu erheblichen Betriebskosten führt, da die Versicherungskosten dramatisch gestiegen sind.

Wie es mit der Amalienpassage weitergeht ist ungewiss. Wir haben selber enorm viel Zeit, Geld und Liebe in den Standort investiert. In den letzten Jahren ging aber aus verschiedenen Gründen rund um die Bausubstanz, Verhalten des Vermieters, Entscheidungen der Eigentümergemeinschaft sogar bei uns die Begeisterung für den Standort erheblich zurück. Das ist schade, denn wir sind in besonderer Art an den Standort gebunden: schliesslich wurde das Restaurant sansaro bezogen auf die Lage errichtet (und es kann aufgrund der speziellen baurechtlichen und privatrechtlichen Situation auch niemand anders ein Restaurant in unserer Ladenheinheit betreiben), aber wir sind auch davon abhängig, wie sich das Umfeld entwickelt und dass wir ein professionelles, ordentliches und sauberes Umfeld vorfinden. Wir glauben an die Passage, aber wie es weitergeht hängt nicht nur von uns alleine ab.

Genuss auf japanisch teilen

SUSHIYA begeistert sich für die japanische Küche und Kultur. In unserem Restaurant sansaro können Sie der faszinierenden japanischen Küche begegnen oder sich nachhause liefern lassen. Auf unserer Homepage, Facebook und Instragram geben wir immer wieder Einblicke in News und interessante Themen.